Terroir

Die Weingüter der Wekler Familien-Kellerei befinden sich in der Pannon Weinregion und sind Teil von drei Weingebieten Ungarns – gemeint sind die historischen Weingebiete Szekszárd, Fünfkirchen (Pécs) und das jüngste ungarische Weingebiet Tolna.

Bei der Gestaltung der Weinberge haben wir die Gegebenheiten der drei Weingebiete bestmöglichst ausgenutzt. Unser Sortiment an Rebsorten entspricht den Ansprüchen des modernen Weinmarkts und den Erfordernissen des qualitativen Weinbaus. Wir bauen 11 verschiedene Rebsorten an, davon international bekannte und erprobte Weltsorten ebenso wie Spitzensorten der ungarischen Weinkultur, aber auch für unsere Region typische, traditionelle Kuriositäten. Der Aufbau des Weinguts und die im Weinbau angewendeten Verfahren entsprechen den Anforderungen der einzelnen Rebsorten und des ökonomisch-ökologischen Weinbaus. Die Distanz der Rebstöcke entspricht bei jeder Sorte je 300 cm x 80 cm. Unser Ziel ist es, gemäß den Anforderungen des Agrarumweltmanagements,, jedes Jahr mit fachgerechten und sorgfältigen Kultivierungsmethoden die bestmögliche Qualität an Weintrauben, mit minimaler Anwendung von Chemikalien, zu produzieren. Unsere Weinberge profitieren von einer überdurchschnittlich hohen Sonneinstrahlung, die jährlich bis zu 2100 Stunden betragen kann. Dies wiederum ist vorteilhaft für die Produktion von hochwertigen Weintrauben. Da das Klima der Region gleichbleibend und überwiegend frei von Umwelteinflüssen ist, können die Weinberge unserer Kellerei mit niedrigem Risiko bebaut werden. Jedes unserer Anbaugebiete verfügt über den Bodentyp „Braunerde“. Der Boden der Nadascher Gebiete zeichnet sich durch einen höheren Kalkgehalt aus, während der Boden in Kismórágy und Alsónána einen höheren Gehalt an Ton aufweist.

Trieb-Weinberg – Nadasch (Mecseknádasd), Weingebiet Fünfkirchen (Pécs)

Die Geschichte von Nadasch (Mecseknádasd) ist bis in die Zeit des Römischen Reiches zurückzuverfolgen. Die Siedlung lag entlang einer wichtigen Handelsroute, die Sopianae (heute Fünfkirchen oder Pécs) mit Aquincum (heute Alt-Ofen oder Óbuda) verbunden hat. Schon für diese Zeit sind Weinbautätigkeiten im Dorf nachzuweisen. Die erste schriftliche Aufzeichnung des Dorfes ist in einer Landesurkunde zu finden, die im Jahr 1235 von König Andreas II. herausgegeben wurde. Diese Urkunde beinhaltet die Bezeichnung „terra Britanorum de Nadasth“ – „Land der Nadascher Briten“. Diese Bezeichnung wird mit den legendären Vorgängen des 11. Jahrhunderts in dieser Region in Verbindung gebracht. Die zwei englischen Prinzen Edmund und Edward mussten wegen Erbfolgekriegen nach Ungarn fliehen, wo Ihnen der Heilige Stefan I. Asyl gewährte und Grundbesitz in Nadasch erteilte. Edward heiratete die Tochter des Königs, Agathe. Deren Tochter Margareta wurde hier geboren. Margareta wurde später zur Schutzheiligen von Schottland ernannt und ist heute als Heilige Margareta von Schottland bekannt. Bis zur Besetzung durch die Türken blühte dort die Weinbau- und Winzerkultur. Der türkische Reisende Evila Cselebi beschreibt in seinen Aufzeichnungen die üppigen Obst- und Weingärten des Dorfes. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erreichte die Bevölkerungszahl der Siedlung infolge von Pest-Epidemien und den Folgen des Rákóczi Aufstandes ihren Tiefstand. Im 18. Jahrhundert wurde das entvölkerte Land das Ziel einer Großzahl von geplanten Ansiedelungen. Die Siedler kamen hauptsächlich aus den deutschstämmigen Regionen Spessart, Hessen, Bayern, Oberrhein und brachten eine ausgeprägte Winzerkultur aus Ihrer Heimat mit. Dank den hervorragenden landschaftlichen Gegebenheiten konnte der Weinbau in Nadasch erneut aufblühen. In den Zeiten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie war der Nadascher Wein im ganzen Reich bekannt und wurde bis nach Wien geliefert.Das Weingebiet Fünfkirchen liegt an den südlichen Hängen des Mecsek-Gebirges und reicht mit einer Fläche von 823 Hektar bis nach Mohács. Das dortige Klima ist Mediterran, mit viel Sonne, hohen Temperaturen und verhältnismäßig wenig Niederschlag. Da das Mecsek-Gebirge vor klimatischen Umwelteinflüssen schützt, sind Weinberge in einer Höhe von 440 m über dem Meeresspiegel zu finden. Zeitweise kann das Klima sehr trocken werden. Der Boden des Gebiets besteht hauptsächlich aus Braunerde über vulkanischem Löss (Parabraunerde). Die Weingüter unserer Kellerei sind am oberen Drittel des von Norden nach Süden abfallenden Hanges zu finden, in süd-südöstlicher Lage. Die dort angebauten Früchte sind die Basis für unsere kräftigen, duftenden und aromatischen Weißweine. Das Pécser Weingebiet ist ideal für den Anbau von Qualitäts-Weißrebsorten. Die sonnigen Hänge des Mecsek-Gebirges bieten hervorragende Bedingungen zur Herstellung von preisgekrönten Weißweinen, wie Sauvignon Blanc, Pinot Blanc, Grauer Mönch, Welschriesling, Zenit, Muscat Ottonel und Csereszegi Fűszeres.

Kürtös-Berg – Alsónána, Weingebiet Szekszárd

Wahrscheinlich haben schon die an dieses Gebiet angesiedelten Kelten Weinbau betrieben, auch der historische Name „Alisca“ der Stadt Szekszárd ist keltischer Abstammung. Die ersten Funde, die eindeutig auf den örtlichen Weinbau weisen, stammen aus der Zeit der Römer. In 1845 wurde auf einer Baustelle im Zentrum Szekszárds ein Marmor Sarkophag aus dem dritten Jahrhundert geborgen, dessen Verzierung auch Trauben und Rebblätter illustriert. Der erste schriftliche Hinweis auf die Stadt stammt aus dem Jahr 1061, d.h. aus der Zeit von König Béla I. und ist die Gründungsurkunde der Abtei von Szekszárd. In dieser Urkunde werden drei Weingüter genannt- „vinea Crin“, beziehungsweise „vineam Bika et Fövesthelek“. Heute existiert nur eine Kopie des originalen Dokuments aus 1267. Während der Besetzung durch die Türken war Szekszard ein Hauptstützpunkt, trotzdem hat sich der örtliche Weinbau weiterhin entwickelt. Es sind Aufzeichnungen darüber zu finden, dass sich einige Weingüter sogar in muslimischem Besitz befanden. Dank der hervorragenden Bedingungen war der Weinbau nach dem Abzug der Türken eine Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Die Winzerkultur und Bekanntheit des Gebiets entwickelte sich sprungartig bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab Abt Mihály Mérei den Erlass heraus, dass die ansässigen Winzer lediglich ein Zehntel statt ein Neuntel des erzeugten Weins abzugeben hätten. Diese Maßnahme wurde vorwiegend zur Begünstigung der in mehreren Wellen ankommenden deutschen Siedler vorgenommen. Das vermischen des Fachswissens der örtlichen Bevölkerung und der zugewanderten deutschenstämmigen Bevölkerung gab der Entwicklung der Weinbau- und Winzerkultur einen neuen Anstoß. Im Jahre 1828 waren dort bereits 29 rote und 37 weiße Rebsorten zu finden. Allerdings reduzierte sich die Zahl der Rebsorten in den folgenden Jahrzehnten deutlich. Bereits damals war das Weingebiet Szekszárd für seine hervorragenden Qualitätsweine in ganz Europa berühmt. Franz Liszt probierte während seinen Reisen öfter den Szekszárder Wein und machte sogar eine Flasche Papst Pius XI im Jahre 1865 zum Geschenk, der widerum folgende anerkennende Worte über den Wein schrieb: „…dieser Szekszárder Wein erhaltet meine Gesundheit und mein gutes Gemüt.“ Typisch für dieses Gebiet ist der milde Winter, ein Frühling mit viel Niederschlag, ein trockener Sommer und ein langer Herbst mit viel Sonnenschein. Die obere Bodenschicht besteht hauptsächlich aus Löss, welcher teilweise einen Durchmesser von 30 Meter erreichen kann. Unsere Weingüter im Weingebiet Szekszárd sind am Rücken des Kürtösbergs zu finden. Die südliche und daher sonnige Lage des Gebiets ist ideal für die Herstellung von vollmundigen, farbstoffreichen und harmonischen Qualitäts-Rotweinen (Cabernet Franc, Merlot, Blaufränkisch, Kadarka, Pinot Noir). Mit der Wahl der optimalen Ertragsmenge und des Erntezeitpunkts können wir außerdem duftige und aromatische Roséweine von höchster Qualität herstellen.

Kardos-Tal – Kismórágy, Weingebiet Tolna

Unsere Weingüter im Weingebiet Tolna sind in der unmittelbaren Nachbarschaft des Weingebiets Szekszárd und nicht weit vom Kürtösberg entfernt. Deshalb sind die Gegebenheiten dieses Weinbergs in Bezug auf den Boden, das Mikroklima und die Sonnenstunden die gleichen wie die der umliegenden Gebiete. Im Kardos-Tal bauen wir die Rebsorten Portugieser, Pinot Noir, Merlot und Blaufränkisch an. Zurzeit vertreiben wir den Großteil des Ertrages dieser Gebiete als Weintrauben.